Businessplan Produktionsbetrieb: Erfolgreiche Firmenübernahme

Wir begleiteten einen jungen Angestellten bei seinem Vorhaben, einen mittelständischen, energieintensiven Produktionsbetrieb in Deutschland zu übernehmen. Angesichts steigender Energiekosten und ohne klare Nachfolgeregelung stand das Familienunternehmen vor erheblichen Unsicherheiten. Diese Case Study beschreibt, wie unser maßgeschneiderter Businessplan die siebenstellige Bankenfinanzierung ermöglichte und dem Jungunternehmer half, das Ruder erfolgreich zu übernehmen.

Herausforderungen der Übernahme

Die Firmenübernahme des mittelständischen Produktionsbetriebs brachte mehrere signifikante Herausforderungen mit sich:

  1. Finanzierung: Trotz seines Engagements stellten das junge Alter und die begrenzte Erfahrung des Käufers ein Risiko für die Banken dar, was die Finanzierung erschwerte.
  2. Energiekosten: Die volatilen und steigenden Energiepreise beeinträchtigten die Kostenstruktur des energieintensiven Betriebs erheblich.
  3. Nachfolgeregelung: Ohne klare Nachfolgeplanung bestanden Unsicherheiten, die das Vertrauen von Mitarbeitern und Geschäftspartnern beeinflussten.
  4. Marktrisiken: Die kritische Marktlage erhöhte die Anforderungen an die Risikobewertung durch die Bank, was die Überzeugungsarbeit für die notwendige Finanzierung komplizierte.

Unsere Lösungsansätze

Um die genannten Herausforderungen zu bewältigen, entwickelten wir eine Reihe strategischer Maßnahmen, die das Projekt erfolgreich vorantrieben:

  1. Einigung mit der Familie: Indem wir zuerst eine Einigung mit der Familie des Verkäufers erzielten, stärkten wir die Position des Jungunternehmers. Dies ermöglichte es, gemeinsam als starke, vereinte Front vor der Bank aufzutreten, was das Vertrauen in das Übernahmevorhaben erhöhte.
  2. Verkäuferdarlehen: Da der Jungunternehmer über kein Eigenkapital verfügte, implementierten wir ein Verkäuferdarlehen, um das Risiko für die Bank zu minimieren. Dadurch haben die Familienunternehmer einen Teil des Risikos für die Bank übernommen.
  3. Vorsichtige Kalkulation der Risiken: Wir nahmen eine sehr defensive Berechnung der Energiekosten und Marktrisiken vor. Durch diese konservative Herangehensweise und eine gut strukturierte Finanzplanung, die auf soliden und nachvollziehbaren Annahmen basierte, konnten wir einen überzeugenden Businessplan präsentieren.
  4. Optimierung durch Digitalisierung: Zusätzlich unterstrichen wir das erhebliche Optimierungspotential durch Digitalisierung, das der Jungunternehmer bereits begonnen hatte umzusetzen. Dieses Engagement für technologische Fortschritte zeigte nicht nur die Fähigkeit zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung, sondern auch das langfristige Entwicklungspotenzial des Unternehmens.

Diese Maßnahmen bildeten die Grundlage für die erfolgreiche Sicherung der Finanzierung und stellten eine robuste Grundlage für die Zukunft des Unternehmens dar.

Umsetzung des Businessplans für den Produktionsbetrieb

Die praktische Umsetzung der Unternehmensübernahme begann mit einem unverbindlichen Erstgespräch, in dem der Jungunternehmer an uns herantrat. In diesem ersten Austausch definierten wir die Zielsetzungen und legten einen klaren Zeitplan für das Projekt fest. Die Zusammenarbeit erstreckte sich über etwa vier Wochen, in denen wir zunächst alle relevanten Unternehmensdaten sammelten und aufbereiteten. Diese Phase bildete eine solide Basis für die weitere Strategieentwicklung.

Mit den aufbereiteten Daten entwickelten wir eine umfassende Finanzierungsstrategie, die wir den Familienunternehmern präsentierten. Ihre Überzeugung und aktive Mitarbeit halfen uns bei der Ausarbeitung des Status Quo im Betrieb. Anschließend arbeiteten wir gemeinsam mit dem Jungunternehmer an einer detaillierten Zukunftsstrategie, die in einem ausführlichen Businessplan dokumentiert wurde. Dieser Plan reflektierte nicht nur den aktuellen Zustand des Unternehmens, sondern beinhaltete auch eine fundierte Prognose für die nächsten drei Jahre mit konkreten Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz und des Umsatzes.

Der Businessplan, ergänzt durch einen detaillierten Finanzplan, präsentierte eine ganzheitliche Strategie und überzeugte sofort die finanzierende Bank. Diese erfolgreiche Finanzierungszusage war ein starkes Zeichen für die Qualität und Überzeugungskraft unserer strategischen Planung. Unsere methodische Vorgehensweise ermöglichte es uns, ein überzeugendes und umfassendes Konzept zu entwickeln, das die Grundlage für die erfolgreiche Übernahme und die zukünftige Entwicklung des Unternehmens bildete.

Learnings aus dem Projekt

Die erfolgreiche Umsetzung dieses Unternehmensübergangs hat uns wertvolle Einsichten geliefert, die wir für zukünftige Projekte nutzen können. Hier sind die wichtigsten Learnings:

  • Risikoteilung: Die Einführung eines Verkäuferdarlehens war ein entscheidender Faktor für die Finanzierung. Durch die Teilung des Risikos zwischen Verkäufer und Bank wurde die Finanzierungsbereitschaft signifikant erhöht.
  • Gründliche Vorbereitung und Datenanalyse: Eine fundierte Aufbereitung der Unternehmensdaten war essentiell, um überzeugende Entscheidungen und Finanzpläne zu erstellen. Die gründliche Analyse ermöglichte es uns, sowohl Risiken als auch Chancen präzise zu identifizieren und zu adressieren.
  • Klare Kommunikation und strategische Planung: Die klare Kommunikation der Unternehmensvision und strategischen Ziele an alle Stakeholder, einschließlich der Bank und der Belegschaft, war entscheidend. Dies schuf eine Vertrauensbasis und sicherte die notwendige Unterstützung für die Übernahme.
  • Kooperative Zusammenarbeit mit den Verkäufern: Die Verkäufer spielten eine zentrale Rolle im Übergangsprozess. Sie hatten den Jungunternehmer nicht nur frühzeitig in das Unternehmen eingeführt und in operative Prozesse eingebunden, sondern auch zugesichert, nach der Übernahme als Berater zur Verfügung zu stehen. Diese Maßnahmen erleichterten die Einarbeitung und Sicherstellung der Unternehmenskontinuität erheblich.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer sorgfältigen Planung und einer proaktiven, partnerschaftlichen Herangehensweise bei der Gestaltung von Unternehmensübergängen.