Erstellung einer SWOT-Analyse im Businessplan

Die SWOT-Analyse ist ein Management-Werkzeug mit der die Strategie zur Ausrichtung des Unternehmens abgeleitet werden können. Die Strategien können in unterschiedlichen Geschäftsfeldern festgelegt werden. Dabei werden sowohl interne als auch externe Themen betrachtet. Interne Themen können z.B. Mitarbeiterincentives betreffen und externe Themen etwa gesetzliche Vorgaben. Da gerade externe Themen sich kontinuierlich ändern, sind sie fortlaufend zu erheben und für die IST-Situation des Unternehmens zu berücksichtigen.

Auch für die Planung von Projekten kann die Analyse verwendet werden, wie beispielsweise für die Gründung eines Startups. Start-Ups können mit Hilfe der Analyse einen Businessplan erstellen. Dieser hilft bei der Positionierung der Firma auf dem Markt. Im Folgenden soll der Ablauf der SWOT Analyse an einem Beispiel für ein technisch orientiertes Startup gezeigt werden. Die SWOT Analyse hat das Ziel, die Risiken und Chancen eines Unternehmens zu ermitteln. Dadurch sollen Rahmen und Ziele des Unternehmens festgelegt werden.

Wie wird die SWOT-Analyse für ein Unternehmen erstellt?

Im ersten Schritt erfolgt eine Analyse der Situation des Unternehmens mit dem Ziel, die wesentlichen Einfluss- und Gestaltungsfaktoren zu beschreiben. Die PESTEL-Analyse zeigt die externen Faktoren des Unternehmens:
Darin werden politische, ökonomische, soziokulturelle, technologische, ökologische und rechtliche Faktoren bestimmt.

Das Ergebnis der PESTEL Analyse kann die folgenden Faktoren beinhalten:

  • Interessierte Parteien
  • Gesetzliche Vorgaben
  • Andere Firmen, Wettbewerb
  • Globale Themen und Trends
  • Technologien
  • Märkte
  • Finanzen

In einem zweiten Schritt werden für die SWOT Analyse nun die internen Themen ermittelt:

  • Interessierte Parteien
  • Mitarbeiterqualifikation
  • Prozesse des Unternehmens
  • Entwicklungs-Know-How
  • Finanzen
  • Vernetzung
  • Struktur der Organisation

Im dritten Schritt werden wettbewerbsentscheidende Erfolgsfaktoren bestimmt. Dazu werden die Stärken und Schwächen mit der SWOT-Matrix dargestellt. Dazu werden die vorher ermittelten externen und internen Faktoren eingeteilt in:

  1. Stärken und Schwächen (Strength and Weaknesses)
  2. Chancen und Risiken (Opportunities und Threats)

Der vierte Schritt besteht in der Gegenüberstellung der Chancen und Risiken mit den Stärken und Schwächen in einer Matrix. In einem letzten Schritt können jeweils die Stärken und Schwächen mit den Chancen und Risiken kombiniert werden und daraus die Unternehmensstrategien abgeleitet werden. Für dieses Unterfangen können Sie gerne unsere kostenlose Vorlage verwenden: Download

Dazu ergeben sich folgende Kombinationen:

  • SO-Strategie: Stärken anwenden um Chancen zu Nutzen, Verfolgen von neuen Chancen die gut zu den Stärken des Unternehmens passen
  • ST-Strategie: Stärken anwenden um Risiken zu verringern, Sind Stärken vorhanden um Risiken zu bewältigen
  • WO-Strategie: Schwächen abbauen um Chancen zu nutzen, Werden Chancen verpasst wegen der Schwächen
  • WT-Strategie: Schwächen abbauen um Risiken zu mindern, Strategien entwickeln um Schwächen nicht zum Ziel von Risiken werden zu lassen

Pro Block in der Matrix wird empfohlen, mindestens zwei unterschiedliche Szenarien zu entwickeln.

Als Beispiel soll eine SWOT-Analyse für ein technisch orientiertes Startup gezeigt werden:

Welche Informationen lassen sich aus der SWOT-Analyse gewinnen?

Durch die SWOT-Analyse wurden die Risiken des Unternehmens ermittelt, die jetzt in einem Risikokatalog systematisch nach Kategorien und Auswirkung dokumentiert werden können. Beispielsweise ist das Risiko hoch, dass die neue Technologie aufgrund fehlender Ressourcen nicht umsetzbar ist. Eine mögliche Maßnahme ist hier die enge Kommunikation mit dem Kunden während des Entwicklungsprozess und ein entsprechendes Projektmodell.

Den Marktrisiken kann dadurch ebenfalls begegnet werden. Durch immer neue Wettbewerber und sich ständig ändernde Anforderungen müssen Produktentwicklungsprozesse flexibel gestaltet sein. Durch die Risikoanalyse können somit Unternehmensziele wie zum Beispiel ein flexibles Projektmanagement festgelegt werden. So kann Risiken begegnet werden und sie können in Chancen umgewandelt werden. Weiterhin kann ermittelt werden, ob ein Risiko tragbar ist oder minimiert werden muss. Diese Risikoziele werden in der Unternehmenspolitik verankert und ständig überprüft. Dies ist entscheidend, da sich Risiken im Laufe der Zeit auch verändern können. Generell sollen durch die Analyse Geschäftsmöglichkeiten und Hinweise auf zukünftige erfolgsabhängige Faktoren aufgezeigt werden. Durch die Ermittlung der externen Faktoren und der SWOT-Analyse sind Entscheidungsvorschläge für die Handlungsoptionen im ersten Schritt festgelegt. Im nächsten Schritt werden die Unternehmensziele festgelegt, die auch in den Businessplan aufgenommen werden können. Dazu wird der Businessplan aus der Unternehmensstrategie abgeleitet und die Festlegungen fixiert und quantifiziert. Dann wird ein Umsetzungsplan mit Zielvorgaben und Maßnahmen für das Geschäftsjahr erstellt. Der Prozess der Unternehmensgründung kann ähnlich wie ein Projekt mit Kennzahlen bewertet und überprüft werden. Der Status und den Maßnahmen der ermittelten Risiken und Chancen können kontinuierlich bewertet werden. Diese können im Unterkapitel Chancen und Risiken in den Businessplan übernommen werden und mögliche Szenarien beschreiben. Diese Zahlen können in nachfolgenden Geschäftsberichten verwendet werden und dienen als Grundlage zur Erreichung und Überprüfung der Geschäftsziele.